Wenn Kinder dem Kurs gefolgt sind und ihre Begleiter darauf geachtet haben, ein Lernziel nach dem anderen zu erreichen, können sie nach der 24. Lektion diese Wörter und Sätze erlesen. Ich sage erlesen, weil sie noch ein wenig ruckelnd lesen. Anders als vielfach üblich haben wir keine Lernwörter auswendig gelernt, sondern das Prinzip, also die Vorgehensweise beim Lesen gelernt. So sind KInder in der Lage, jetzt jedes beliebige Wort zu erlesen. Selbst Wörter in anderen Sprachen.
Also macht euch daran, die unten stehenden Sätze zu lesen und stört euch nicht daran, dass es noch ein wenig holpert. An diesem Holpern erkennt man Kinder, die verstanden haben, wie Lesen geht. (Seht auch mal den Brief einer Mutter auf der 1. Seite.)
Weil wir gelernt haben, Wörter aus Buchstaben/Lauten aufzubauen, können wir jetzt alle Wörter aus dem Atlas lesen. Und das schon nach ein paar Wochen oder Monaten. Ich habe mal ein paar zusammengestellt.
Kinder können lesen, wenn sie in der Lage sind, jedes beliebige Wort zuammenzulesen. Auch wenn es noch holpert. Das ist wie beim Schwimmen oder Radfahren.
Ein großer Wortschatz hilft dabei, das erlesene Wort auch zu verstehen. Die Perfektion kommt aber durch Übung. Und da sehe ich die Schule in der Verantwortung und in der Pflicht, jede Deutschstunde, das sind rund 800 während der Grundschulzeit, auch zu einer gemeinsamen Lesestunde zu machen. Eine tägliche Viertelstunde Lesen macht gute Leser. Daran mangelt es vielfach. Und es mangelt an Lesebüchern mit interessanten Texten.
Wenn ich früher zu Schuljahresbeginn mein Lesebuch bekam, setzte ich mich mittags hin und las das Lesebuch aus. Versucht das mal mit den heutigen Lesebüchern. Geht gar nicht. Ihr findet jede Menge Textabschnitte zur Sprachbetrachtung, aber kaum mehr einen vernünftigen Lesetext. Alles hat seine Ursache! Ich musste den Niedergang der Lesebücher über ein halbes Jahrhundert verfolgen.